Windelfrei-Dienstag: Zwischen ganz und gar nicht ist alles erlaubt

Windelfrei und Intuition

Achtung Falle!

Abends oder am Wochenende ist die Babydame auch beim Lebensmann. Wenn sie dann wieder zu mir zurück kommt, geschieht dies manchmal mit den Worten „frisch entleert“. Ich kann also davon ausgehen, dass sie gerade ein Geschäft erledigt hat und das nächste erst in längerem Zeitabstand erfolgen wird. Richtig?

Nein! Diese Information führt manchmal eher dazu, dass ich ein Geschäft übersehe, da ich Babydames Signale daraufhin missinterpretiere als Hunger, Langeweile oder Bewegungsdrang. Denn am stillen Örtchen war sie ja gerade, also muss es es etwas anders als ein Geschäft sein.

Die Lösung

Seit ich mir dessen bewusst bin, dass ein gerade erledigtes Geschäft nur bedingt etwas über den zeitlichen Abstand des nächsten aussagt, klappt die Kommunikation mit der Babydame wieder besser. Ich „glaube“ ihr dann, wenn sie ihr Geschäftsbedürfnis ankündigt, und tue es nicht mehr als unwahrscheinlich oder sogar unmöglich ab. Meine Sensoren sind also offen und ohne Filter auf Empfang gestellt.

Gut, zu wissen

Es kann sein, dass ein großes und ein kleines Geschäft innerhalb weniger Minuten getrennt voneinander verrichtet werden, also zweimal hintereinander mit kurzer Pause abhalten gewünscht wird.

Morgens, bis zum ersten Tagesschlaf, erledigt die Babydame die meisten Geschäfte – anfangs durchaus auch mal mit nur 5 oder 10 Minuten Abstand.

Auch abends kommt es immer wieder vor, dass die Babydame sehr häufig Geschäfte macht – vielleicht, um mit wirklich leerer Blase schlafen zu gehen? (Vielleicht kennst du es von dir auch, dass du kurz vorm Schlafen häufiger als tagsüber die Toilette besuchst?)

Es kann sein, dass sich die Babydame beim Abhalten nicht richtig entspannen konnte und deshalb nach wenigen Minuten nochmal signalisiert.

Die Menge des Geschäfts sagt nichts darüber aus, wie viel Flüssigkeit noch in der Blase verblieben ist und in welchem Zeitraum das nächste Ausscheidungsbedürfnis auftreten wird!

 

Die Intuition

Wenn man kein fixes Konzept im Kopf hat, ist man frei, auf die Realität zu achten. Ein Konzept ist praktisch, um Wahrnehmungen einordnen zu können und einen ungefähren Leitfaden zu haben. Lässt man das Konzept in den Hintergrund treten, kann sich die Intuition zeigen.

Die Intuition oder das Bauchgefühl ist eine Information aus unserem sogenannten Unbewussten. Unser Gehirn ist so ausgelegt, dass es den Großteil der Wahrnehmungen weg filtert; andernfalls wären wir ziemlich überfordert ob der Informationsflut. Nur ein Bruchteil von dem, was wir wahrnehmen, wird an unser Bewusstsein weitergeleitet. Dieses Vorgehen ist sehr praktisch, da wir so z. B. beim Autofahren oder Instrumentspielen nicht jedes Mal aufs Neue darüber nachdenken müssen, wie es funktioniert. Freud (1974) ging davon aus, dass etwa 80% unbewusst und nur 20% bewusst wahrgenommen wird. Neuere Arbeiten gehen sogar von nur etwa 5-10% bewusster Wahrnehmung aus.

Die Intuition ist also eine wichtige Informationsquelle! Gerade für die Ausscheidungsbedürfniskommunikation ist es auch sehr praktisch, wenn man sich stärker auf sein Bauchgefühl verlassen kann, und nicht immer bewusst analysieren muss, was denn gerade los ist mit dem Baby.

Wie geht das konkret?

Im Alltag sieht die Intuition so aus, dass man z. B. aufgrund der Bewegungen des Kindes, dessen Geräusche oder ähnlichem einfach den Eindruck hat, dass das Kind ein Bedürfnis zum Geschäftemachen hat. Manchmal kann man es auf Nachfrage gar nicht erklären, man wusste es einfach. Je mehr man sich auf seine Intuition verlässt, um so stärker kann sie werden und ihre Mitteilungen machen. Also einfach (immer mal wieder) ausprobieren!

Welche Erfahrungen hast du mit der Intuition gemacht?

 

„Wie viele Eltern weltweit praktizieren mit ihren Babys (eine Art von) windelfrei?“ war die Gewinnspielfrage von letzter Woche. Hast du einen Tipp? Hinterlasse gerne hier einen Kommentar!

12 thoughts on “Windelfrei-Dienstag: Zwischen ganz und gar nicht ist alles erlaubt

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